die Tubuluszelle verlassen kann, der ClC-Kb stellt somit nur einen möglichen
Transportweg dar. Zu erwähnen sind z.B. der Kalium-Chlorid-Kotransporter, der
Cystische Fibrose Transmembran Regulator (CFTR) und der ClC-Ka. Es ist
daher möglich, dass diese alternativen Transportwege die basolaterale
Chloridausscheidung im Falle eines Defektes des ClC-Kb in unterschiedlichem
Maße kompensieren und somit verantwortlich für die Variabilität der klinischen
Symptome beim klassischen Bartter-Syndrom sind.
Zudem gibt es die Vermutung, dass das Ausmaß der Reduzierung des NaCl-
Transportes im dicken aufsteigenden Teil der Henleschen Schleife und die
damit verbundene Reduktion des lumenpositiven Potentials möglicherweise
einen direkten Einfluss auf die Höhe der Kalzium- und
Magnesiumausscheidung mit dem Urin hat [KONRAD et al. 2000]. Diese
These würde einen Erklärungsansatz dafür liefern, dass die beim HPS mit
großer Konstanz gefundene Hyperkalziurie und Nephrokalzinose bei Kindern
mit cBS fehlt.
4.4 Schlussbetrachtung
Insgesamt konnten im Rahmen dieser Arbeit 19 Mutationen im Bereich des
ROMK-Gens (
KCNJ1
) und 9 Mutationen im Bereich des ClC-Kb-Gens
(
CLCNKB
) lokalisiert und beschrieben werden.
Die Ergebnisse der Mutationsanalysen im Bereich des ROMK zeigen eindeutig
dessen pathogenetische Bedeutung bei der Entstehung eines HPS. Alle
Patienten, bei denen Mutationen in diesem Gen gefunden wurden, sind vorher
aufgrund der klinischen Parameter dem HPS zugeordnet worden. Das
Vorliegen eines Polyhydramnions und einer Nephrokalzinose ermöglicht die
Abgrenzung von anderen Entitäten aus der Gruppe der Salzverlust-
Tubulopathien. Alle Patienten, bei denen im Rahmen dieser Arbeit eine
Mutation im ROMK gefunden werden konnte, zeigten diese beiden Symptome.
Durch Expression einiger der im Rahmen dieser Arbeit gefundenen Mutationen
konnten deren Auswirkung auf die Kanalfunktion und die damit verbundene
Bedeutung an der Entstehung eines HPS eindrücklich aufgezeigt werden.
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