5 Zusammenfassung
Der Begriff Bartter-Syndrom stellt den historisch bedingten Sammelbegriff für
einige hereditäre Tubulopathien dar, denen eine chronische hypokaliämische
metabolische Alkalose gemein ist. Heutzutage wird das Bartter-Syndrom in
phänotypisch unterschiedliche Varianten aufgeteilt: 1. Die antenatale
hyperkalziurische Form oder das
Hyperprostaglandin-E-Syndrom
(HPS), 2. das
klassische Bartter-Syndrom
(cBS), 3. die hypokalziurisch-hypomagnesiämische
Variante oder
Gitelman-Syndrom
(GS) und 4. die antenatale hyperkalziurische
Form (HPS) mit Taubheit (BSND-Bartter-syndrome with sensorineuronal
deafness). Bezüglich des Erbgangs geht man aufgrund der familiären Häufung,
der ausgeglichenen Geschlechterverteilung und des vermehrten Auftretens bei
blutsverwandten (konsanguinen) Familien von einer autosomal-rezessiven
Vererbung aus.
Im Vordergrund der Arbeit stand die Mutationssuche und deren Analyse bei
insgesamt 71 Patienten, von denen 34 das phänotypische Bild eines HPS und
22 das des cBS zeigten. 15 Patienten konnten klinisch keiner der beiden
Gruppen eindeutig zugeordnet werden und wurden somit auf Mutationen in
beiden unten angeführten Kanälen untersucht.
Im ersten Teil wurde das Gen
KCNJ1
, welches für ROMK, einen apikal
gelegenen Kaliumkanal im dicken Teil der Henleschen Schleife, kodiert,
untersucht. Patienten mit Mutationen in diesem Kanal zeigen klinisch das Bild
des HPS. Insgesamt konnten 19 relevante Mutationen beschrieben werden,
wobei sich sowohl homozygote (5) als auch heterozygote (14) Mutationen
fanden. Dabei handelte es sich um Punktmutationen (14), Deletionen (4) und
eine Insertion.
Hervorzuheben sind im Bereich des ROMK die Mutationen #13 und #14, bei
denen es sich in beiden Fällen um homozygote Deletionen im Bereich der
Exone 1 und 2 handelt. Obgleich beide Patienten einen funktionsfähigen
ROMK1 exprimieren, entwickelten sie eine schwere Fehlfunktion im Bereich
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