4 Diskussion
Im folgenden Kapitel werden die in Kapitel 3 beschriebenen Mutationen unter
verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert. Dabei steht die pathogenetische
Bedeutung der einzelnen Mutationen im Vordergrund. Welche Auswirkung hat
jede einzelne Mutation auf die Kanalfunktion? Kommt es dabei zu einer
Funktionseinschränkung oder zu einem kompletten Verlust der Kanalfunktion?
Bei einem Teil Patienten liegen Daten elektrophysiologischer Messungen nach
Expression der Mutation in Oocyten vor. Die Auswirkungen der Mutation bei
diesen Patienten kann somit eindrücklich belegt werden.
Ferner wird der Frage nach der Korrelation von Genotyp und Phänotyp an
dieser Stelle ebenfalls nachgegangen, sofern dies aufgrund der vorliegenden
klinischen Daten der Patienten möglich ist. Lässt sich ein Zusammenhang
zwischen der Art der Mutation und der damit verbundenen Veränderung der
Kanalfunktion und dem Ausprägungsgrad des Phänotyps aufzeigen?
Gegenstand dieser Arbeit ist die molekulargenetische Untersuchung von 71
Kindern mit Hyperprostaglandin-E-Syndrom (HPS) oder klassischem Bartter-
Syndrom (cBS). Darüber hinaus wurden einige Patienten untersucht, die sich
nicht eindeutig dem Phänotyp des HPS oder cBS zuordnen ließen.
4.1 Das ROMK-Gen (KCNJ1)
Bei dem untersuchten Kaliumkanal ROMK handelt es sich um einen luminalen
ATP-abhängigen Kaliumkanal im Tubulus-Apparat der Niere [BOIM et al. 1995],
[McNICHOLAS et al. 1996a], der im Bereich der Henleschen Schleife eine
lumeneinwärts gerichtete Transportfunktion besitzt. Neben der ATP-vermittelten
Modulation der Kanalfunktion [WANG et al. 1992], [McNICHOLAS et al. 1994]
zeigt dieser Kanal entgegen lange bestehender Meinung auch eine pH-
Abhängigkeit [TSAI et al. 1995], [SCHULTE et al. 1999]. So ist in der
Henleschen Schleife die Kaliumsekretion ins Tubuluslumen von entscheidender
Bedeutung für den transepithelialen Natrium-Chlorid-Transport. Daher führt eine
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