Einleitung 8
_____________________________________________________________________________________
NKCC2-Kotransporter abhängig ist, sondern, wie die Abbildung 1.1 zeigt,
verschiedene Ionenkanäle in der Zelle an verschiedenen Positionen
gleichgerichtet sind [GREGER 1996]. Durch die Abhängigkeit der Kanäle
zueinander ist es möglich, dass Störungen in diesem Bereich ebenfalls zum
Phänotyp des HPS führen. So arbeiten hinsichtlich der NaCl-Rückresorption ein
apikal gelegener Kaliumkanal (ROMK), ein basolateral gelegener Kalium-
Chlorid-Kotransporter, ein ebenfalls baso-lateral gelegener Chloridkanal und die
basale Natrium-Kalium-ATPase zusammen. Diese Natrium-Kalium-ATPase
erzeugt einen steilen elektrochemischen Gradienten für Natrium von extra-
nach intrazellulär. Angetrieben durch diesen Gradienten fördert der apikale
NKCC2-Kotransporter die Aufnahme von Natrium, Kalium und Chlorid in die
Tubuluszelle. Essentiell für das Funktionieren dieses Kotransporters ist ein
ständiges Kalium-Recycling in das Tubuluslumen durch ROMK. Das Chlorid
verlässt die Zelle über basale Chloridkanäle. Die Chloridresorption führt zum
Aufbau einer elektrischen Spannung über dem Epithel, welches wiederum die
parazelluläre Kalzium- und Magnesiumresorption fördert.
Da der ATP-abhängige Kaliumkanal ROMK durch sein Kalium-Recycling die
Funktion des NKCC2 unmittelbar aufrechterhält [GIEBISCH u. WANG 1996],
war er für weitere molekulargenetische Untersuchungen von besonderem
Interesse. Die vorliegenden Ergebnisse der cDNA-Klonierung [HO et al. 1993],
[SHUCK et al. 1994] und der genomischen Lokalisierung des ROMK-Gens
(
KCNJ1
) auf Chromosom 11q24-11q25 mittels Fluoreszenz-in-situ-
Hybridisierung (FISH) [KRISHNAN et al. 1995] ermöglichten die
Kopplungsanalyse bei Familien, die für den NKCC2 nicht gekoppelt hatten
[ICSBS 1997]. Das Ergebnis dieser Untersuchung sprach für die Kopplung in
diesem Bereich und wurde durch die sich anschließende Mutationsanalyse, bei
der eine Reihe von Mutationen nachgewiesen werden konnten [SIMON et al.
1996], [ICSBS 1997], bestätigt. Mittlerweile ist eine Vielzahl von Mutationen in
diesem Kanal bekannt. Die Expression der durch die Mutationen veränderten
Kanäle in Xenopus-Oocyten zeigt eine signifikante Beeinträchtigung der
Kanalfunktion [DERST et al. 1997].
Comentários a estes Manuais