relevanten Mutationen erneut im Bereich der Kandidatenkänale zu suchen sind
bzw. ein weiterer bislang noch nicht beschriebener Kandidatenkanal existiert
oder angesichts des abweichenden Phänotyps ein anderes Gen verantwortlich
ist.
Klinisch zeigt dieser Patient wie bereits erwähnt das Bild eines
Hyperprostaglandin E-Syndromes mit metabolischer Alkalose, Hypokaliämie,
Hyperkalziurie und Nephrokalzinose.
Bei der Mutation # 6 der Patientin Marb. 7089 handelt es sich um eine
homozygote Deletion aller 19 Exone des ClC-Kb. Das entsprechende
Kanalprotein fehlt daher vollständig, eine Funktion ist folglich nicht vorhanden.
Klinisch findet man bei der Patientin eine deutlich ausgeprägte metabolische
Alkalose, hingegen aber ein normales Serum-Kalium. Eine Hyperkalziurie und
Nephrokalzinose fehlen.
Im Fall der Patientin Marb. 7491 findet sich ebenfalls eine Deletion sämtlicher
Exone des ClC-Kb (Mutation # 7) und damit das Fehlen des Proteins. Allerdings
liegt diese Mutation heterozygot vor.
Um zu klären, ob es sich bei solchen Patienten um eine Deletion oder eine
Genkonversion handelt, muss man die Zahl der Allele vergleichen. Im Fall einer
heterozygoten Deletion besitzt ein Patient zwei Allele des ClC-Ka und nur eines
des ClC-Kb (Verhältnis 2:1), handelt es sich hingegen um eine Genkonversion
liegt ein Verhältnis von 3:1 vor. Untersuchungen solcher Patienten zeigen ein
Verhältnis von 1,97:1 (Standardabweichung 0,12; Konfidenzintervall 1,87-
2,10:1) [SIMON et al. 1997]. Die Untersuchungen zeigen, dass das Auftreten
von Deletionen deutlich häufiger ist als das einer Genkonversion. So lässt sich
auch im Falle dieser Patientin vermuten, dass es sich um eine Deletion handelt.
Neben dieser konnte bei der Patientin eine weitere heterozygote Deletion von
fünf Basenpaaren (Mutation # 8) beschrieben werden. Bedingt durch die
komplette Deletion eines Allels erscheint diese Mutation hemizygot. Im Protein
LVW GLH 0XWDWLRQ]X %HJLQQGHU.+HOL[ -ORNDOLVLHUW'LH 0XWDWLRQIührt zu einer
Verschiebung des Leserrasters und zur Entstehung eines vorzeitigen Stop-
Kodons (R312Stop(amber)). Dadurch kommt es zum Kettenabbruch und mit
der Folge der Bildung eines um 375 Aminosäuren kürzeren Proteins. Aufgrund
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